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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Goldfarbene Alufolio

Die Säch­si­sche Erklä­rung der Vie­len wur­de am Frei­tag, den 12. April 2019 ver­öf­fent­licht. Dar­in beken­nen sich Kul­tur- und Wis­sen­schafts­in­sti­tu­tio­nen aus Sach­sen zu gesell­schaft­li­cher Viel­falt, zu Welt­of­fen­heit und zu geleb­ter Demo­kra­tie. Sie soli­da­ri­sie­ren sich mit Men­schen, die durch eine aus­gren­zen­de Poli­tik und Ideo­lo­gie an den Rand der Gesell­schaft gedrängt wer­den. Die Scho­la Can­torum Leip­zig gehört zu den über 130 Insti­tu­tio­nen in Sach­sen, die sich als Unterzeichner*innen zur Erklä­rung der Vie­len bekennen.

Sächsische Erklärung der Vielen

Sach­sen war ein zen­tra­ler Schau­platz auf dem Weg zur Fried­li­chen Revo­lu­ti­on. Im Herbst 1989 gin­gen hier zahl­rei­che Bürger*innen aller Gene­ra­tio­nen und Bevöl­ke­rungs­schich­ten auf die Stra­ße, um mit ihrem fried­li­chen Pro­test Demo­kra­tie, Frei­heit, Frei­zü­gig­keit und Mit­spra­che­rech­te ein­zu­for­dern. Ihr Mot­to lau­te­te: „Wir sind das Volk!“ Die säch­si­schen Bürger*innen haben damals bewie­sen, dass eine mit demo­kra­ti­schen Mit­teln geführ­te Debat­te und der Zusam­men­schluss demo­kra­tisch geson­ne­ner Kräf­te eine Ver­än­de­rung der Gesell­schaft her­bei­füh­ren können.

Heu­te wird das Mot­to der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on von Rechtspopulist*innen miss­braucht, die die Wer­te Frei­heit, Tole­ranz und Soli­da­ri­tät für ihre Zwe­cke instru­men­ta­li­sie­ren. Der dabei vor­han­de­ne ver­ächt­li­che Umgang mit der Men­schen­wür­de, mit Anders­den­ken­den und mit enga­gier­ten Kul­tur­schaf­fen­den und Wissenschaftler*innen ist nicht zu akzeptieren.

Als Kul­tur­schaf­fen­de und Wissenschaftler*innen in Sach­sen ste­hen wir nicht über den Din­gen, son­dern in der Ver­ant­wor­tung gegen­über der deut­schen Geschich­te und unse­rer Erin­ne­rungs­kul­tur. Wir tre­ten ein für demo­kra­ti­sche Wer­te und die Grund­rech­te der Meinungs‑, Kunst- und Pres­se­frei­heit, der Reli­gi­ons­frei­heit sowie des Rechts auf Asyl und weh­ren jeg­li­che Angrif­fe auf die­se unver­zicht­ba­ren Wer­te­grund­la­gen unse­rer Gesell­schaft ent­schie­den ab.

Wir begrei­fen die Kul­tur, die Wis­sen­schaft und ihre Ein­rich­tun­gen, ihre urba­nen und länd­li­chen Orte als offe­ne Räu­me, die Vie­len gehö­ren. Unse­re Gesell­schaft ist eine plu­ra­le Ver­samm­lung. Wir ver­ste­hen Viel­falt und Welt­of­fen­heit als Vor­aus­set­zung wie als Ziel geleb­ter Demo­kra­tie in Sach­sen und ver­ur­tei­len völ­kisch-natio­na­lis­ti­sches Gedan­ken­gut und des­sen Ver­brei­tung; Dis­kri­mi­nie­rung sowie Gewalt jed­we­der Art.

Als unab­hän­gi­ge Akteur*innen im demo­kra­ti­schen und gesell­schafts­bil­den­den Dis­kurs set­zen wir uns ein für Frei­räu­me der Fan­ta­sie und des Den­kens und weh­ren uns gegen jeg­li­che Ver­ein­nah­mung. Wir füh­ren einen offe­nen und kri­ti­schen Dia­log über unde­mo­kra­ti­sche Stra­te­gien und Zie­le und gestal­ten die­sen Dia­log in unse­ren Ein­rich­tun­gen im Aus­tausch mit dem Publi­kum. Uns eint die Gewiss­heit, dass durch das Wie­der­erlan­gen der Dia­log­fä­hig­keit und des respekt­vol­len Umgangs mit­ein­an­der eine angst­freie und lebens­wer­te Gesell­schaft mög­lich ist.

Für uns ist die Frei­heit der Kunst und der Wis­sen­schaft ein wesent­li­cher Bestand­teil einer offe­nen, demo­kra­ti­schen und viel­fäl­ti­gen Gesell­schaft, der wir uns auf dem Boden des Grund­ge­set­zes und der Errun­gen­schaf­ten der Fried­li­chen Revo­lu­ti­on ver­pflich­tet füh­len. Unser Selbst­ver­ständ­nis ist es, für eine Gesell­schaft ein­zu­tre­ten, in der sich alle Men­schen unab­hän­gig von sozia­ler oder kul­tu­rel­ler Her­kunft, Geschlecht, Reli­gi­on oder Welt­an­schau­ung, geis­ti­gen oder kör­per­li­chen Fähig­kei­ten, Alter oder sexu­el­ler Ori­en­tie­rung mit Respekt und Tole­ranz begegnen.

Wir ver­bin­den uns soli­da­risch mit Men­schen, die durch eine aus­gren­zen­de Poli­tik und Ideo­lo­gie an den Rand der Gesell­schaft gedrängt werden.

Demo­kra­tie muss täg­lich neu ver­han­delt wer­den – aber immer unter einer Vor­aus­set­zung: Es geht um alle, um jede*n Einzelne*n!

» www.dievielen.de

Titelfoto: Emma
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