VON DIRK TRAUTMANN
erschienen in der Freien Presse am 12. November 2019
Der Leipziger Kammerchor hat am Sonntag in der Zschopauer St. Martinskirche eine grandiose Vorstellung gegeben. Als Zugabe erklang eine Ode an die Stadt.
Zschopau. "Es war so schön. Ich weiß eigentlich überhaupt nicht, was ich sagen soll", rang Margot Schönfelder noch ein paar Minuten nach dem Ende des Konzerts in der Zschopauer St. Martinskirche nach Worten. "Das hätte noch eine Stunde so weitergehen können."
Der Kammerchor der Stadt Leipzig war am Sonntag zu Gast in Zschopau und begeisterte rund 145 Besucher mit einem ganz besonderen Konzert. Der Chor ist das jüngste Ensemble der Kinder- und Jugendchöre der Stadt Leipzig. Fast noch eindrucksvoller als die Präsentation sind die Sängerinnen und Sänger des Kammerchors selbst: Sie sind Laien, doch keinesfalls Anfänger. Die meisten bringen musikalische Erfahrungen aus anderen Chören mit, obwohl sie eigentlich studieren oder schon mitten im Berufsleben stehen. So etwa Christian Burkhardt. Er ist Architekt und seit 2005 beim Chor dabei. "Das ist kein zweites Standbein, das ist einfach ein Hobby. Ich singe aus Freude und es macht mir großen Spaß", beschrieb der 35-Jährige. Michelle Wloka ist Doktorandin an der Universität Leipzig und kann mit dem Chor "Anspruch mit Arbeit verbinden". Anne Rathmann, Projektmanagerin in der Baubranche, ist seit dem vergangenen Jahr dabei und sieht im Chor "ein schönes Hobby und einen Ausgleich zum Beruf".
Am Ende des Konzerts hatte Chorleiter Sven Kühnast etwas Besonderes für die Zugabe parat: "Wir sind heute durch das schöne Zschopau spaziert und stießen auf ein Lied über die Stadt, das wohl die Hymne ist und das wir während der letzten Stunden einstudiert haben", sagte Kühnast. Anschließend erklang das Werk "Zschopau, du kleine Stadt im Erzgebirge". Das Lied hatten Silke Schreiter und Hubert Sigmund vor zwei Jahren zum 725-jährigen Stadtjubiläum geschrieben. "Aber so ist es bestimmt noch nicht gesungen worden", sagte Zuschauerin Monika Mauer.