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Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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VON ANJA JASKOWSKI
erschie­nen in der Leip­zi­ger Volks­zei­tung am 1. Okto­ber 2013

Am Sonn­tag­abend hat die Stun­de all derer geschla­gen, die schon immer mal Carl Orffs Monu­men­tal­werk Car­mi­na Burana auf­füh­ren woll­ten. Zum Mit­singkon­zert des Ver­eins "Leip­zig singt" sind im gro­ßen Saal des Gewand­hau­ses nicht nur san­ges­freu­di­ge Ein­zel­per­so­nen zusam­men­ge­kom­men, son­dern auch Chö­re aus ganz Mit­tel­deutsch­land ange­reist. Zusam­men macht das etwa 550 Sän­ger, die die Orgel­em­po­re und die bei­den Orches­ter­em­po­ren kom­plett bele­gen – das Rie­sen­auf­ge­bot erin­nert an Mahlers Sin­fo­nie der Tausend.

Sobald Diri­gent Erik Scho­ber den Takt­stock hebt und das "O For­tu­na" deut­lich aus 550 Keh­len don­nert, wird schnell klar, dass die Sän­ger genü­gend Chor­er­fah­rung haben. Monu­men­tal klingt der Ein­gangs­chor über die Schick­sals­göt­tin, aber trotz­dem noch erstaun­lich lei­se für die gro­ße Anzahl an Sän­gern. Die Schlag­zeu­ger schöp­fen dafür aus dem Vol­len, was Gong, gro­ße Trom­mel und Pau­ken angeht, und befeu­ern so die Chor­mas­sen. Der Män­ner­man­gel fast aller Lai­en­chö­re macht sich auch hier bemerk­bar, so dass die Frau­en­stim­men auf­grund ihrer über­wäl­ti­gen­den Über­zahl domi­nie­ren. Aber schließ­lich soll die­ses Kon­zert vor allem Spaß machen und jeder mit­sin­gen dür­fen, der möchte.

Dafür, dass die Pro­ben ein frei­wil­li­ges Ange­bot waren, lau­fen die Car­mi­na Burana blen­dend, trotz vie­ler her­aus­for­dern­der Tem­po­wech­sel und Über­gän­ge. Das Robert Schu­mann Orches­ter agiert sou­ve­rän und mit ange­neh­mem Strei­cher­klang. Klei­ne­re Par­tien über­neh­men der Leip­zi­ger Max-Klin­ger-Chor und der Kin­der­chor der Scho­la Can­torum Leip­zig. Wäh­rend Instru­men­ta­lis­ten und die ver­schie­de­nen Chor­be­set­zun­gen gut auf­ein­an­der abge­stimmt sind, ist das Orches­ter für die Solis­ten Anne Gör­ner (Sopran), Georg Füh­rer (Tenor) und Bass­ba­ri­ton Dani­el Blu­men­schein ein wenig zu laut. Aber Orffs Werk ist immer für magi­sche Momen­te gut durch sei­ne schlich­ten und sta­ti­schen Klän­ge, die archai­schen, trei­ben­den Rhyth­men und wit­zi­ge Ein­la­gen wie die Teno­ra­rie vom gebra­te­nen Schwan. Am Beginn des Kon­zer­tes lei­tet die Urauf­füh­rung eines Teils aus Erik Scho­bers Kom­po­si­ti­on "Irdi­sche Sze­nen" schon knal­lig und fan­fa­ren­ar­tig zur Wucht der Car­mi­na Burana hin.

Die­ses inzwi­schen drit­te Mit­singkon­zert ist nur durch ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment der Ver­eins­mit­glie­der und die Unter­stüt­zung durch Spon­so­ren mög­lich gewor­den. Der Lohn für alle Anstren­gun­gen sind am Ende des Abends die elek­tri­sier­ten Sän­ger und das begeis­ter­te Publi­kum im aus­ver­kauf­ten Saal. Das nächs­te Mit­singkon­zert ist schon in Pla­nung: Am 12. Okto­ber 2014 wird, wie­der im Gewand­haus, Ver­dis Requi­em auf­ge­führt. Wer dabei sein möch­te, kann sich ab dem 2. Janu­ar 2014 unter www.leipzig-singt.de zum Mit­sin­gen anmelden.

Titelfoto: AbsolutVision
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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