erschienen in der Leipziger Volkszeitung am 19. Dezember 2015
Seit 1997 sind die Weihnachtskonzerte in der katholischen Herz-Jesu-Kirche in Wurzen Tradition. War in den Anfangsjahren der Schulchor des Lichtwergymnasiums unter Leitung der Borsdorfer Musiklehrerin Sabine Uhlmann für die Ausgestaltung verantwortlich, übernahm im Jahr 2001 der frisch gegründete Jugendchor "Akzente" den Staffelstab und füllte zu Spitzenzeiten gleich drei Mal hintereinander das Gotteshaus am Roitzscher Weg. Auch nachdem sich "Akzente" im Jahr 2009 zum Philharmonischen Jugendchor Leipzig formierte, ließ man die Konzerttradition nicht abreißen. Im Dezember 2015 schließlich werden die aktuell 30 Sängerinnen und Sänger unter dem Namen "Kammerchor Schola Cantorum Leipzig" unter der Leitung des Leipziger Dirigenten und Sängers Stephan Gogolka in Wurzen zu erleben sein.
"Das ist der einstweilige Schlusspunkt hinter einer langen und manchmal auch nicht einfachen Entwicklung", weiß Marcus Friedrich, ehemals Chorleiter bei "Akzente" und seit 2011 Chef der Kinder- und Jugendchöre der Stadt Leipzig. "Seit Anfang 2015 haben wir den ehemaligen Philharmonischen Jugendchor unter unserem Dach", so Friedrich, wo neben dem bekannten Mädchenchor, ein Frauenchor, ein Kinderchor, zwei Spatzenchöre und über 100 Kinder in der musikalischen Früherziehung beheimatet sind – insgesamt und durch alle Altersgruppen 300 Sängerinnen und Sänger.
Der Kammerchor hat in diesem Jahr Chormusik von Heinrich Schütz, Arvo Pärt, John Rutter und Ola Gjeilo im Gepäck, natürlich erklingen am vierten Adventssonntag in Wurzen aber auch traditionelle Advents- und Weihnachtslieder aus verschiedenen Jahrhunderten. "Weihnachten 2015 steht auch für uns in Leipzig ganz im Zeichen des Engagements für geflüchtete Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Das zu unterstützen muss uns Musikern angesichts der meist international besetzten Chöre und Ensembles ein besonderes Anliegen sein."
Das Konzert findet am morgigen Sonntag ab 17 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche Wurzen statt. Am Klavier begleitet die Pianistin Aya Kugele, die musikalische Leitung hat Stephan Gogolka. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang bitten die Sänger um eine Kollekte zur Weiterführung der Chorarbeit.