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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Steinzeitliche Höhlenmalereien
Steinzeitliche Felsenmalereien
Ein Rotkehlchen sitzt auf einem Ast
Eingeborene eines Naturvolks in Botswana
Abstrakte felsformationen im Antelope-Canyon
Masai-Krieger in volkstümlicher Tracht
Tanzende Masais im Serengeti-Nationalpark Tansania
afrikanische Naturfelltrommel, gespannt mit bunten Bändern
Steinzeitliche HöhlenmalereienSteinzeitliche FelsenmalereienEin Rotkehlchen sitzt auf einem AstEingeborene eines Naturvolks in BotswanaAbstrakte felsformationen im Antelope-CanyonMasai-Krieger in volkstümlicher TrachtTanzende Masais im Serengeti-Nationalpark Tansaniaafrikanische Naturfelltrommel, gespannt mit bunten Bändern

Die­ser Arti­kel beschäf­tigt sich mit mög­li­chen Ursprün­gen der Musik, wie wir sie heu­te ken­nen. War­um haben Men­schen ange­fan­gen, Musik zu machen und wel­che Funk­ti­on hat­te die­se zu erfül­len? Und was haben deut­sche Volks- und Kin­der­lie­der mit den Gesän­gen der Urein­woh­ner Ame­ri­kas gemeinsam?

Musikgeschichte(n) aus der Quarantäne

  • Zusammenfassung 

    Die­ser Arti­kel beschäf­tigt sich mit mög­li­chen Ursprün­gen der Musik, wie wir sie heu­te ken­nen. War­um haben Men­schen ange­fan­gen, Musik zu machen und wel­che Funk­ti­on hat­te die­se zu erfül­len? Und was haben deut­sche Volks- und Kin­der­lie­der mit den Gesän­gen der Urein­woh­ner Ame­ri­kas gemeinsam?

  • Wer hat's gemacht? 

    Die­ser Arti­kel wur­de mit ♥ für Euch ver­fasst von Hen­ri­et­te. Hen­ri­et­te stu­dier­te Musik­wis­sen­schaf­ten in Wei­mar sowie klas­si­schen Gesang in Leip­zig und ist als frei­schaf­fen­de Sän­ge­rin tätig. Wäh­rend des C(h)orona-Shutdowns unter­stützt sie die Scho­la Can­torum mit Bei­trä­gen zur Musik­ge­schich­te und beweist dabei: Wis­sen­schaft ist alles ande­re als graue Theorie!

  • Lesedauer 

    Lese­dau­er: 5 Minu­ten • Musik­bei­spie­le: 6 Minuten

1. Kapitel: Der Ursprung der Musik

  • Akustische Eindrücke 

    Set­zen wir uns ein­mal am Anfang unse­rer Rei­se durch die Musik­ge­schich­te in den Gar­ten oder auf den Bal­kon. Was hören wir? Neben Umge­bungs­ge­räu­schen ver­schie­dens­ter Art doch in die­sen Tagen vor allem eins: Vögel, die unter­schied­lich sin­gen, schnat­tern, pfei­fen, gluck­sen… und nach einer Wei­le hören wir viel­leicht das melo­disch von Mama geru­fe­ne "Kind… das Essen ist fer­tig". Doch was hat das alles mit Musik zu tun? Ganz ein­fach: Genau die­se akus­ti­schen Ein­drü­cke bil­den den Ursprung der Musik. Und so  lie­fert uns die Natur eine Men­ge höchst unter­schied­li­cher und vir­tuo­ser Melodien...

     

  • Früheste Zeugnisse 

    Dass der Ursprung der Musik im Nach­ah­men von Tier- und ins­be­son­de­re Vogel­ge­räu­schen liegt, davon war zum Bei­spiel der berühm­te Natur­for­scher Charles Dar­win über­zeugt. Ande­re Theo­rien besa­gen, dass sie aus dem lau­ten Spre­chen (also dem Rufen), aus dem Nach­ah­men kind­li­chen Lal­lens oder auch aus emo­tio­na­len Laut­äu­ße­run­gen ent­stand. Da der Ursprung der Musik in einer Epo­che liegt, aus der es kei­ne schrift­li­chen Zeug­nis­se gibt, sind das lei­der nur Theo­rien, die nicht belegt wer­den kön­nen. Fest steht: Die Musik ent­wi­ckel­te sich über einen sehr lan­gen Zeit­raum hin­weg (wir reden von Zehn­tau­sen­den und Hun­dert­tau­sen­den von Jahren).

     

    Auch wenn die frü­hes­ten Zeug­nis­se des mensch­li­chen Musi­zie­rens Boden­fun­de (ein­fa­che Instru­men­te; Abbil­dung unten) und Höh­len­ma­le­rei­en sind, so ist doch unum­strit­ten, dass die Ent­wick­lung der Musik mit der Ent­wick­lung der Spra­che ein­her­geht und somit die Stim­me das ers­te Instru­ment der Welt war (zusam­men mit den Hän­den und den Füßen).

     

    Flauta paleolítica.jpg
    Nach­bil­dung einer Flö­te aus dem Gei­ßen­klös­ter­le, 35.000 bis 40.000 Jah­re alt; Foto: José-Manu­el Beni­to Álva­rez, CC BY-SA 2.5, via Wiki­me­dia Commons

  • Musik zur Kommunikation 

    Doch war­um haben die Men­schen ange­fan­gen, Musik zu machen? Zur Unter­hal­tung dien­te sie nicht, davon kann man aus­ge­hen. Nein, sie hat­te viel­mehr kon­kre­te Auf­ga­ben zu erfül­len. So beschei­nig­te man ihr zum Bei­spiel Zau­ber­kräf­te, wes­halb sie oft wich­ti­ger Teil kul­ti­scher Hand­lun­gen war. Auch als Signal wäh­rend der Jagd oder gene­rell als Medi­um zur Nach­rich­ten­über­mitt­lung konn­te sie die­nen: Denn Instru­men­te und Stim­men, die eine bestimm­te Tech­nik haben, kön­nen sehr laut sein und somit meh­re­re hun­dert Meter weit gehört werden.

     

     

    So oder so ähn­lich kann man sich die ers­ten Dar­bie­tun­gen von Musik vor­stel­len. Doch Moment: Das ist doch eine Auf­nah­me aus der heu­ti­gen Zeit…? Rich­tig! Und so kom­men wir zu einem sehr wich­ti­gen Punkt. Auch heu­te noch gibt es soge­nann­te "Natur­völ­ker", die ein Leben füh­ren, das dem unse­rer Urah­nen recht ähn­lich sein dürf­te. Inso­fern kann die Erfor­schung der Musik jener Völ­ker auch (vor­sich­ti­ge) Hin­wei­se auf die Früh­for­men der Musik geben. Aus die­ser Idee hat sich ein gan­zer Wis­sen­schafts­zweig ent­wi­ckelt, und zwar die "Musik­eth­no­lo­gie". Sie unter­sucht die Musik der Natur­völ­ker und ver­sucht, musi­ka­li­sche Grund­prin­zi­pi­en zu ermit­teln. Der All­tag der meis­ten Natur­völ­ker ist vom Glau­ben an magi­sche Kräf­te domi­niert und somit dient die Musik ihnen als Mit­tel der Kom­mu­ni­ka­ti­on: Die Musik und die mit ihr ein­tre­ten­de Trance ver­mit­teln das Gefühl, die­sen Zau­ber­kräf­ten gewach­sen zu sein. Musik ist damit auch immer an eine kör­per­li­che Bewe­gung gekop­pelt und ein sozia­les Ereignis.

  • Grundprinzipien setzen sich durch 

    Die Wis­sen­schaft hat für die ver­schie­de­nen Völ­ker ver­schie­de­ne Ton­sys­te­me ermit­telt. So spielt vor allem die Drei­klangsme­lo­dik in vie­len Kul­tu­ren eine Rol­le. Auch in Euro­pa war sie weit ver­brei­tet und spiel­te schon im Mit­tel­al­ter eine gro­ße Rol­le. Die fol­gen­de Melo­die der Navajo-"Indianer" besteht haupt­säch­lich aus Drei­klangsbre­chun­gen (Grund­ton, Terz, Quin­te, Okta­ve) und ist damit ein gutes Bei­spiel für Drei­klangsme­lo­dik bei Naturvölkern:

     

     

    Nicht nur in Gesän­gen der Urein­woh­ner Ame­ri­kas kommt die­se Art der Melo­die­bil­dung vor. Hört Euch mal den Anfang die­ses bekann­ten Kin­der­lie­des genau­er an:

     

     

    Wir sehen: Egal, wel­che Ent­wick­lungs­stu­fe eine Kul­tur erreicht hat und egal, wo sie her­kommt: Es gibt gewis­se musi­ka­li­sche Grund­prin­zi­pi­en, die sich schein­bar immer durchsetzen.

Literaturverzeichnis & Quellen

  • Sei­te "Prä­his­to­ri­sche Musik". In: Wiki­pe­dia, Die freie Enzy­klo­pä­die. Bear­bei­tungs­stand: 22. Febru­ar 2020, 09:18 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Prähistorische_Musik (Abge­ru­fen: 4. April 2020, 12:55 UTC)
  • Sei­te "Drei-Brü­der-Höh­le". In: Wiki­pe­dia, Die freie Enzy­klo­pä­die. Bear­bei­tungs­stand: 2. Sep­tem­ber 2019, 01:55 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Brüder-Höhle (Abge­ru­fen: 4. April 2020, 12:57 UTC)
  • Wör­ner, Karl Hein­rich: Geschich­te der Musik, Göt­tin­gen 1993, S. 1–6
  • Fotos: Ashim D’Silva, Ramon San­chez Oren­se, Don Pin­nock, Pixabay
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