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Herzlich willkommen!

Die Schola Cantorum wurde im Jahr 1963 als Kinder- und Jugendchor gegründet, arbeitet seit 1982 unter Trägerschaft der Stadt und ist heute die musikalische Heimat von etwa 300 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wichtiger lokaler Bildungsträger sowie klingende Botschafterin der Musikstadt Leipzig.

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Kerzenlicht Leuchtet Im Dunkeln

VON CONNY SCHOLZ

Weih­nach­ten ist inzwi­schen so was von "Schnick­schnack"... Noch 'ne Ker­ze und noch eine, dann gibt es kol­lek­ti­ves Schrott­wich­teln mit Fami­li­en­stress oder heil(ig)em Schein. Weih­nach­ten ist wirk­lich son­der­bar gewor­den. Lite­ra­tur, Kunst und Musik sind drei der weni­gen Mög­lich­kei­ten, irgend­ei­ne Form von Ästhe­tik oder inhalt­li­cher Trag­wei­te wie­der neu her­zu­stel­len und zu bewah­ren. Die­sem Antrieb fol­gend gestal­tet die Scho­la Can­torum tra­di­tio­nell kurz vor dem vier­ten Advent ein Weih­nachts­kon­zert in der Leip­zi­ger Peters­kir­che – einem beein­dru­cken­den, schwar­zen Sakral­bau, der fast wie eine 88 Meter hohe, neu­go­ti­sche Kle­cker­burg anmu­tet. 

Pas­send zur Win­ter­son­nen­wen­de begann alles mit dem Ein­zug von Mäd­chen- und Frau­en­chor bei Ker­zen­licht. Fein­füh­lig, sanft, nicht über­trie­ben insze­niert, alles mit Bedacht, zudem pro­fes­sio­nell – vor allem die jun­gen Solis­tin­nen. Strah­lend das "Glo­ria" und auch "Maria durch ein Dorn­wald ging". Es misch­te sich tra­di­tio­nel­les Lied­gut mit moder­nen Wer­ken, deren Tex­te aus dem 15. und 16. Jahr­hun­dert stam­men. Nichts wirk­te alt­ba­cken oder auf­ge­wärmt son­dern weih­nacht­lich neu geboren.

Har­fen­so­li und Beglei­tun­gen von Chris­ti­na Engel­ke umgarn­ten zart besai­tet die knapp 900 Lau­schen­den. Aya Kuge­le am Flü­gel spiel­te mit den Sän­ge­rin­nen – sen­si­bel, füh­rend, berei­chernd. Und Mar­cus Fried­rich? Fast tän­ze­risch diri­gie­rend kre­ierte er aus Chor, Raum und Licht ein Gesamt­werk, das sich an die Zuhö­rer sanft anschmieg­te – geformt aus Stil­le und Stim­me. Irgend­wann las­sen sich alle in die Musik fal­len – wer­den von ihr getragen.

Viel Arbeit und umfang­rei­che Vor­be­rei­tun­gen ste­cken hin­ter solch einem Kon­zert­abend – nicht nur musi­ka­lisch. Da wol­len Beleuch­tung, Stüh­le und Podes­te zurecht­ge­rückt, Flü­gel und Har­fen bewegt wer­den... Ein gro­ßer Dank sei an alle lie­ben Hel­fe­rin­nen und Hel­fern und den Freun­des­kreis Scho­la Can­torum Leip­zig gesagt. Hier wird mög­lich, was unmög­lich erscheint: wah­re Verzauberung.

Musik kann erleuch­ten. Beson­ders an die­sem Abend. Weih­nach­ten ist ja inzwi­schen ein sehr dehn­ba­rer Begriff, hat aber einen kla­ren Kern: Das Licht in der tiefs­ten Nacht. Durch ein Kind, einen Stern, ein Geschenk, einen lie­ben Men­schen oder einen musi­ka­li­schen Lichterschein.

Möge das Licht, wel­ches durch Eure Musik und einen sol­chen Abend in uns zu leuch­ten beginnt, mög­lichst lan­ge bren­nen. Gro­ßer Dank an alle!

Titelfoto: Tim Umphreys
Die Schola Cantorum Leipzig wurde 1963 gegründet und vereint heute etwa 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen Ensembles.
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